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Der Vorfall - Jeans und Geldstrafe
Während der FIDE-Weltmeisterschaft kam es zu einem Vorfall, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgte. Der Hauptschiedsrichter Alex Holowczak erklärte, dass Magnus Carlsen nach der siebten Runde eine Geldstrafe von 200 US-Dollar erhalten habe, da er Jeans trug. Laut den Kleiderordnungsvorschriften der FIDE ist das Tragen von Jeans verboten, um Professionalität und Fairness zu gewährleisten. Holowczak forderte Carlsen auf, vor der neunten Runde seine Kleidung zu ändern. Carlsen weigerte sich jedoch und erklärte später, dass er nicht bereit sei, zwischen den Runden Änderungen vorzunehmen.
Carlsen kritisierte die FIDE scharf und bezeichnete die Situation als „offenen Krieg“. Gegenüber norwegischen Medien erklärte er: „Ich habe keine Lust mehr, mit der FIDE zusammenzuarbeiten.“ Dieser Konflikt markiert eine weitere Eskalation in der angespannten Beziehung zwischen Carlsen und dem Weltverband.
Reaktionen und Konsequenzen
Die FIDE verteidigte ihre Position und betonte, dass die Kleiderordnung von der Athletenkommission, bestehend aus professionellen Spielern und Experten, festgelegt wurde. Diese Vorschriften sind seit Jahren bekannt und sollen Professionalität sicherstellen. FIDE-CEO Emil Sutovsky wies darauf hin, dass Carlsen genügend Zeit gehabt hätte, seine Kleidung zu ändern, da sein Hotel nur drei Minuten vom Spielort entfernt war.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich mit Ian Nepomniachtchi, der ebenfalls eine Geldstrafe erhielt. Nepomniachtchi zog sich jedoch nach der Verwarnung um und konnte das Turnier fortsetzen. In sozialen Medien wurde jedoch darauf hingewiesen, dass andere Spieler, darunter Hikaru Nakamura, ähnliche Verstöße begangen haben, ohne dafür bestraft zu werden.
Turnierstand und Auswirkungen
Abseits der Kontroverse blieb das Turnier spannend. Im offenen Wettbewerb führen Volodar Murzin, Jan-Krzysztof Duda, Arjun Erigaisi und Alexander Grischuk mit jeweils 7 von 9 Punkten. Bei den Frauen stehen Ju Wenjun, Harika Dronavalli und Koneru Humpy an der Spitze mit 6,5 von 8 Punkten. Die Weltmeisterschaft wird heute Abend mit den letzten Runden entschieden.
Die Entscheidung von Magnus Carlsen, das Turnier zu verlassen, hinterlässt jedoch einen Schatten über der Veranstaltung. Seine Kritik an der FIDE und die öffentliche Diskussion über die Kleiderordnung werfen Fragen über die Organisation und die Zukunft des professionellen Schachs auf.
Quelle: www.sn2world.com/de, de.chessbase.com