Josefine Heinemann und der Blick auf die Politik des Verbandes
Unter den Teilnehmern befand sich auch die Athletensprecherin WGM Josefine Heinemann, die normalerweise weniger an Verbandsarbeit beteiligt ist, jedoch die Gelegenheit nutzte, die politischen Prozesse des DSB kennenzulernen. Begleitet von ihrem Partner, dem Großmeister Eltaj Safarli, der zeitgleich an der Internationalen Bayerischen Meisterschaft in Tegernsee teilnahm, suchte sie das Gespräch mit den Funktionären und zeigte Interesse an den aktuellen Diskussionen. Die Präsidentin des DSB, Ingrid Lauterbach, bezeichnete die Veranstaltung abschließend als harmonisch und fair, betonte jedoch, dass das straffe Programm die Teilnehmer gefordert habe.
Neubesetzung im Amt des Vizepräsidenten Finanzen
Obwohl der Hauptausschuss üblicherweise keine Wahlen durchführt, machte der Rücktritt von Axel Viereck in diesem Jahr eine Ausnahme nötig. Alexander von Gleich, ein Finanzexperte aus Hamburg, übernahm kommissarisch das Amt des Vizepräsidenten Finanzen. Die Wahl verlief ohne Gegenstimmen, was seine hohe Akzeptanz unter den Anwesenden widerspiegelte. Von Gleich, der sich für eine Teilnahme an der regulären Wahl beim nächsten Bundeskongress im Mai 2025 entschieden hat, zeigte sich zuversichtlich über die Finanzlage des DSB und äußerte Optimismus für die zukünftige Entwicklung. Mit 79 Prozent der Stimmen wurde zudem Prof. Dr. Jürgen Klüners zum stellvertretenden Präsidenten gewählt.
Finanzielle Konsolidierung und Zukunftspläne des DSB
Ingrid Lauterbach bestätigte, dass der DSB 2024 voraussichtlich Einnahmen von 2,015 Millionen Euro erzielen und 1,968 Millionen Euro ausgeben wird. Besonders kostenintensiv war der Mitropacup, dessen Austragung turnusmäßig alle zehn Jahre vom DSB übernommen wird. Lauterbach hob hervor, dass das finanzielle Gleichgewicht des Verbands erreicht wurde, und dankte den zahlreichen Unterstützern, die das Sparprogramm mitgetragen haben. Dennoch wurde klargestellt, dass weiterhin gespart werden müsse, um die Haushaltslage stabil zu halten.
Diskussionen zu E-Sports und Chancengleichheit bei Meisterschaften
Ein weiteres Thema war der aufstrebende Bereich des E-Sports. Der Berliner Schachverband forderte Klarheit über die Pläne des DSB hinsichtlich der Olympischen E-Sport-Veranstaltungen, die 2025 anstehen. Paul Meyer-Dunker, der Präsident des Berliner Schachverbandes, sprach von einer bedeutenden Chance, das Schachspiel weiter zu etablieren und Teil der Olympischen E-Sport-Bewegung zu werden. Die Anwesenden bekräftigten, dass der DSB hier aktiv bleiben und keine Entwicklungen verpassen dürfe.
Zusätzlich entschieden die Delegierten über eine Angleichung der Turnierordnung der Deutschen Frauen-Einzelmeisterschaft an die der Männer. Diese Änderung soll für mehr Gleichbehandlung sorgen und wurde ohne Gegenstimmen angenommen. Ebenfalls stimmten die Delegierten einer Erhöhung der Startgebühr für Deutsche Einzelmeisterschaften von 120 auf 135 Euro zu, um die Qualität der Veranstaltungen weiterhin gewährleisten zu können.
Ausblick und offene Themen
Die Sitzung endete nach einem intensiven Arbeitstag, bei dem nicht alle Themen abschließend behandelt werden konnten. Offene Punkte sollen bis zum 15. Dezember in den Landesverbänden diskutiert werden. Themen wie die Aktivitäten zum 150-jährigen Jubiläum des DSB im Jahr 2027 und Fragen zur Gleichberechtigung werden beim nächsten Bundeskongress am 31. Mai 2025 in Paderborn weiter besprochen.
Quelle: www.24edu.info/de, schachbund.de