Montag, 02 Juni 2025 16:24

DSB setzt auf Erneuerung

Schachgipfel Schachgipfel Foto: pixabay

Nach zwei intensiven Tagen im Sitzungssaal richten sich die Blicke des Deutschen Schachbundes (DSB) bereits auf die kommenden Jahre. Das neue Präsidium wurde gewählt, zentrale Themen wie Kommunikation, Strukturreformen und Inklusion standen im Vordergrund. Zahlreiche Personalwechsel und ein klarer Blick auf die Zukunft bestimmten den Verlauf des Bundeskongresses.

Inhaltsverzeichnis:

Klaus Deventer leitet mit Übersicht

Klaus Deventer überzeugte durch seine ruhige und kompetente Sitzungsleitung. Als international erfahrener Schiedsrichter gelang es ihm, den Ablauf strukturiert und konfliktfrei zu gestalten. Auch in hitzigen Momenten bewahrte er Übersicht. Ingo Thorn, Präsident des Bayerischen Schachbundes, und Ingrid Lauterbach lobten seine Arbeit ausdrücklich.

Die Atmosphäre war von Fairness geprägt. Die sonst üblichen Konflikte blieben weitgehend aus. Nur vereinzelt führten komplexe Anträge zu Diskussionen über Bürokratie und Satzungen. Jannik Kiesel betonte dennoch die konstruktive Stimmung. Er wurde als Vizepräsident für Verbandsentwicklung gewählt und nannte Kommunikation als zentrales Ziel.

Ingrid Lauterbach plant Jubiläum mit Landesverbänden

Lauterbach betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Landesverbänden. Sie rief zur Mitarbeit bei der Vorbereitung der 150-Jahr-Feier des DSB im Jahr 2027 auf. Ziel sei es, ein breites, attraktives Programm zu entwickeln – sowohl für geschichtsbewusste Mitglieder als auch für die Basis vor Ort. Unterstützt wird sie dabei von neuen Referenten in verschiedenen Bereichen:

  • Lea Brandl – Öffentlichkeitsarbeit
  • Dominik Wieber – Breitenschach
  • Bernd Kelemen – Ausbildung
  • Jannik Liebelt – Online-Schach
  • Gert Schulz – Inklusion

Einigkeit herrschte darüber, dass eine Inklusionskommission gegründet werden soll. Der Hauptausschuss soll das Thema weiter vorantreiben.

Alexander von Gleich fordert Bürokratieabbau

Alexander von Gleich hob die Notwendigkeit struktureller Reformen hervor. Trotz positiver Finanzzahlen kritisierte er die langsamen Prozesse und die bürokratische Last. Er forderte mehr Dynamik für künftige Kongresse. Von Gleich wurde ohne Gegenstimmen als Finanzchef bestätigt.

Paul Meyer-Dunker warnte vor weiterer Kürzung der Etats. Er betonte, dass Sparmaßnahmen die ehrenamtliche Arbeit gefährden. Auch Gerald Hertneck, der überraschend auf eine Wiederwahl verzichtete, mahnte bessere Bedingungen im Leistungssport an. Sein Nachfolger im Referat ist Dr. Carlos Hauser.

München, Karlsruhe und 2027 im Blick

Die Zukunftsplanung des DSB ist ehrgeizig. Der Schachgipfel 2025 in München und das Jubiläum 2027 gelten als zentrale Projekte. Auch für die World Games 2029 in Karlsruhe will sich der Verband positionieren. Ingrid Lauterbach sprach von „vielen Herausforderungen“, aber auch Chancen.

Von Gleich arbeitet intensiv an einem Sponsoringkonzept. Dieses wurde im Februar vom Team Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt und soll neue Einnahmequellen erschließen. Er kündigte an, weiter viel Zeit in den DSB zu investieren – trotz hoher privater Belastung.

Der Bundeskongress zeigte: Die Basis ist aktiv, der Verband strukturiert sich neu und setzt auf Zusammenarbeit. Damit beginnt ein neuer Abschnitt – mit vielen Aufgaben und klaren Zielen.

Quelle: DEUTSCHER SCHACHBUND, webrivaig.com/de